DTM-2021-Mercedes-AMG-Team-Winward-GT3-Lucas-Luggi-AuerSektdusche-Podium-Rennen-zwei-mit-Marco-Wittmann-(Photo by Hoch Zwei)

Der Österreicher feiert im DTM-Sonntagsrennen von Assen/NL den zweiten Saisonsieg für das Mercedes-AMG Team WINWARD. Ellis bleibt ohne Punkte.

 

In überragender Manier hat Lucas Auer im Sonntagsrennen der sechsten Saisonveranstaltung im niederländischen Assen seinen insgesamt sechsten Laufsieg in der DTM gefeiert. Von der Pole-Position aus ins Rennen gegangen, bescherte der Österreicher, der am 11. September 27 Jahre alt geworden war, seinem Mercedes-AMG Team WINWARD damit den zweiten Saisonerfolg nach dem Sieg von Philip Ellis auf dem Lausitzring im Juli. Ellis indessen erlebte einen ziemlich verkorksten Renntag und musste sich mit dem zwölften Schlussrang begnügen.

Dank des Punktemaximums von 28 Zählern – 25 für den Sieg plus weitere 3 für die Pole – rückte Lucas Auer in der Gesamtwertung bis auf acht Punkte an den vor ihm auf dem sechsten Gesamtrang liegenden Formel-1-Rückkehrer Alex Albon heran. Philip Ellis bleibt Tabellenfünfter, liegt nun aber nur noch 13 Punkte vor dem Teamkollegen.

Den Grundstein für den Triumph hatte Auer mit einer großartigen letzten Runde im morgendlichen Qualifikationstraining gelegt. Nach einem Superstart trat der Kufsteiner im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 22 direkt die Flucht nach vorne an und distanzierte die Verfolger im Verlauf der ersten vier Runden um mehr als drei Sekunden! Durch einen frühen und von der WWR-Crew exzellent exerzierten Boxenstopp am Ende des fünften Umlaufs beugte Auer dem Risiko eines so genannten „Undercuts“ durch einen Verfolger vor, musste allerdings dadurch nicht weniger als 31 Runden auf einem Michelin-Reifensatz fahren.

Die Strategie ging auf. Obwohl Tabellenführer Liam Lawson im Ferrari in der Schlussphase nochmals bedrohlich näher rückte, demonstrierte der Tiroler Nerven wie Stahlseile und steuerte seinen REMUS-Boliden nach 36 Runden auf der 4,555 Kilometer langen Piste knapp, aber souverän als Sieger über die Ziellinie.

„Ein perfekter Tag! Nach den zuletzt eher schwierigen Rennen schmeckt dieser Sieg umso süßer“, strahlte Lucas Auer. „Dickes Dankeschön an mein Team! Der Mercedes-AMG GT3 ist gelaufen wie ein Uhrwerk, Strategie und Boxenstopp haben perfekt funktioniert. Gegen Ende hat mir Liam das Leben nochmal etwas schwer gemacht, aber mir war klar, dass er es in seiner Situation nicht mit Gewalt versuchen würde und er nur vorbeikäme, wenn ich einen Fehler mache. Also habe ich eben keinen gemacht und nichts mehr anbrennen lassen … Ich freue mich riesig über diesen Erfolg, der uns allen für die letzten beiden Rennwochenenden nochmals zusätzlichen Auftrieb verleiht.“

Einen gebrauchten Tag erwischte hingegen Teamkollege Philip Ellis. Im Qualifying ließ ein Unterbruch nach dem Ausritt eines Wettbewerbers nur eine einzige schnelle Runde zu, die den 28-Jährigen aus Zug in der Schweiz immerhin noch auf den zehnten Startplatz brachte. Im Rennen allerdings kam der gebürtige Münchner nicht wunschgemäß nach vorne, zumal am KNAUS-Boliden ein kleines Ölleck auftrat. Dieses führte in der 22. Runde zu einem Dreher, der vier Positionen kostete und ihn letztlich aus den Punkterängen warf. „Ein enttäuschender Abschluss eines insgesamt enttäuschenden Rennwochenendes“, seufzte Philip Ellis.

WWR-Teamchef Christian Hohenadel kommentierte den Renntag mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich freue mich riesig für Luggi und die gesamte Mannschaft, dass sie heute mal wieder beweisen können, welch enormes Potenzial in ihnen steckt. Fahrer und Boxencrew haben perfekte Arbeit geleistet, wozu ich ihnen nur Lob und Dank aussprechen kann. Schade, dass Philip heute leer ausgegangen ist. Dadurch haben wir in der Tabelle leider an Boden eingebüßt. Aber es stehen noch zwei Rennwochenenden aus, in denen insgesamt 112 Punkte zu holen sind. Und wir geben erst auf, wenn die letzte Zielflagge gefallen ist.“

Das vorletzte DTM-Meeting 2021 steht am 2./3. Oktober mit den Wertungsläufen 13 und 14 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg auf dem Programm, bevor nur eine Woche später auf dem Nürnberger Norisring das große Saisonfinale steigt.

Fotos: DTM, Russart & Lösch