Rolex 24 at Daytona, IMSA, Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL, January 2022. (Photo by Brian Cleary/bcpix.com)

Nach starkem Beginn raubt eine unplanmäßige Reparatur am Mercedes-AMG GT3 dem lange führenden Quartett Ward/Grenier/Ellis/Auer alle Siegchancen.

 

Zunächst war für die Titelverteidiger beim 60. Rolex 24 in Daytona alles nach Plan verlaufen. Beim Qualifikationsrennen im Rahmen des „Roar before the Rolex 24“ eine Woche zuvor hatten Russell Ward (29, Seabrook/USA) und Lucas Auer (27, Kufstein/A) den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 57 auf die Pole-Position in der GTD-Klasse gestellt.

Und auch während der ersten drei Viertel des „Great American Race“ schien alles im Lot. Ward, Auer sowie ihre Teamkollegen Philip Ellis (29, Zug/CH) und Mikaël Grenier (29, Québec, Kanada) kämpften beständig um die Führung in der mit 22 Fahrzeugen stark besetzten GTD und hielten die Spitze auch über weite Strecken des Rennens, das wie immer von dichtem Verkehr im Feld der 61 Rennwagen sowie diesmal untypisch kalten Temperaturen geprägt war.

Doch die lange Nacht in Florida war gerade vorüber, da ereilte die deutsch-texanische Mannschaft Ungemach in Form einer lockeren Motorhaube, die den Mercedes-AMG GT3 außerplanmäßig an die Box zwang. Die WINWARD-Crew beseitigte das Problem zwar gewohnt schnell und routiniert, dennoch hatte der Extra-Stopp neun Runden à 5,7 Kilometer Rückstand zur Folge.

Zwar kämpften Ward/Ellis/Auer/Grenier während der noch ausstehenden fünf Rennstunden wie die Löwen weiter und machten bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge auch noch mehr als eine Runde auf die Klassenführenden gut. Mehr als der sechste Schlussrang in der GTD-Kategorie war aber letztlich nicht mehr drin.

„Da steckt man einfach nicht drin“, seufzte WWR-Teamchef Christian Hohenadel. „Das Auto lief perfekt, Fahrer und Crew haben einmal mehr einen tollen Job gemacht. Leider hatten wir im dichten Verkehr eine Berührung, und die hat vermutlich einige Stunden später zu der lockeren Motorhaube geführt. So eine Reparatur muss man ordentlich erledigen, sonst hält die Haube nicht lange. Eine gute Viertelstunde ist da schnell weg. Wir brauchen uns nichts vorzuwerfen, genau diese unvorhersehbaren Dinge machen ein 24-Stunden-Rennen eben aus. Russell und Philip haben ihre Rolex für den Daytona-Klassensieg ja schon, Mik und Luggi müssen es eben nochmal versuchen …“