Während Patrick Assenheimer und Dominik Baumann im Mercedes-AMG GT3 von AutoArenA Motorsport beim achten VLN-Lauf siegten, fielen die Kollegen in der MANN-FILTER Mamba aus.

 

So nah liegen Freud und Leid im Motorsport mitunter zusammen. Während Patrick Assenheimer (26, Heilbronn) und Dominik Baumann (26, Hall/A) im von HTP Motorsport betreuten Mercedes-AMG GT3 von AutoArenA Motorsport beim achten und vorletzten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring einen glanzvollen Sieg einfuhren, geriet der 50. ADAC Barbarossapreis für ihre Kollegen aus dem MANN-FILTER Team HTP zu dem, was der gemeine Motorsportler als „Seuchenrennen“ bezeichnet.

Die Diskrepanz zeigte sich schon im morgendlichen Qualifikationstraining. Während Assenheimer auf der teilweise noch nassen Nordschleife exzellent zurechtkam und den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 13 auf den sechsten Startplatz stellte, stolperte Christian Hohenadel (42, Quierschied) in der MANN-FILTER Mamba mit der 47 über ein leistungsschwächeres „kleines“ Auto und schlug so hart in der Leitplanke ein, dass die Spurstange gewechselt werden musste. So kamen seine Kollegen Indy Dontje (25, Alkmaar/NL) und Maximilian Buhk (25, Hamburg) nur noch zu je einer Quali-Runde, mehr als Startposition 15 war so nicht mehr drin.

Auch im Rennen blieb dem MANN-FILTER-Trio das Pech treu. Im Getümmel nach dem Start wurde Hohenadel im Bereich Mercedes-Arena von einem Konkurrenten getroffen und schleppte den gelb-grünen Boliden mit gleich zwei zerfetzten linken Reifen zurück an die Box. Knapp zehn Minuten verstrichen, bis die Mamba sich wieder auf den Weg machen konnte. Gerade hatte man sich vom 139. Platz aus wieder bis in die Top-50 nach vorne gearbeitet, als Buhk starke Vibrationen hinten links meldete. Der Tausch des Querlenkers – ein Folgeschaden der Startkollision – kostete eine gute Viertelstunde. Zu allem Überfluss strandete Dontje zwei Runden vor Schluss mit einem Plattfuß hinten rechts im Streckenabschnitt Hohe Acht.

Unterdessen hatten sich Assenheimer/Baumann während der gesamten vierstündigen Renndistanz stetig in den Top-4 aufgehalten und im letzten Rennviertel auf Position 2 etabliert. Und als die bislang führenden Markenkollegen Mortara/van der Zande eine Stop-and-Go-Strafe erhielten, schlug die Stunde für das schwäbisch-österreichische Duo. Im Ziel lagen Assenheimer und Baumann um 3,6 Sekunden vorne und feierten so ihren jeweils ersten Gesamtsieg in der hart umkämpften VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Während Assenheimer zuvor bereits drei Klassensiege auf dem Konto hatte, stand Baumann sogar zum ersten Mal ganz oben auf einem VLN-Treppchen.

HTP-Teamchef Norbert Brückner fühlte mit allen seinen Fahrern: „Herzliche Gratulation an Patrick und Dominik, die eine bärenstarke Leistung abgeliefert und ihren ersten VLN-Gesamtsieg absolut verdient haben. Derweil hat sich gegen unser MANN-FILTER-Trio heute alles verschworen. Solche Tage gibt es eben, und die Nordschleife kann knallhart sein. Mund abwischen und weitermachen, alles andere ist keine Option.“