Auch im letzten Saisonlauf des ADAC GT Masters in Hockenheim reicht es für das Team HTP Motorsport knapp nicht für die Top-10.
Das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport hat auch beim letzten Saisonrennen des ADAC GT Masters in Hockenheim die Punkteränge hauchdünn verpasst. Waren es im ersten Lauf noch drei Zehntelsekunden gewesen, die Marvin Kirchhöfer (23, Leipzig) und Indy Dontje (24, Alkmaar/NL) zum Einzug in die Top-10 gefehlt hatten, so schrammte das deutsch-niederländische Duo im MANN-FILTER-Boliden mit der Nummer 48 tags darauf um eine halbe Sekunde an einem Zähler vorbei. Und wie bereits gestern kamen Maximilian Götz (31, Uffenheim) und Patrick Assenheimer (25, Heilbronn) im AutoArenA-Schwesterauto auch beim letzten Kräftemessen des Jahres nicht ins Ziel. Diesmal stoppte ein Kühlerschaden nach einer unglücklichen Berührung den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 84.
Als bestplatzierter Mercedes-Pilot vom zehnten Startplatz aus losgefahren, musste Kirchhöfer im Startgetümmel eine weite Linie wählen und verlor einige Positionen. Zwar überholte der Sachse im zweiten Umlauf zwei Fahrzeuge und stieß wieder bis auf Rang 12 vor, doch nur einen Umlauf später büßte der HTP-Pilot erneut wertvollen Boden ein. „Beim Anbremsen einer Kurve fuhr der Wagen einfach geradeaus. Es fühlte sich im ersten Moment an wie ein Reifenschaden“, schilderte Kirchhöfer. „Nach einigen Kurven kam der Grip zurück. Wir vermuten, dass ich über ein auf der Strecke liegendes Teil gefahren bin.“ Bis ins Ziel lieferten sich Kirchhöfer und Teampartner Dontje harte Positionskämpfe mit der Konkurrenz, verfehlten die Punkteränge aber letztlich wie am Vortag denkbar knapp.
Auch der Rennausgang für den HTP-Schwesterwagen von Götz/Assenheimer war mit jenem des Vortags identisch. Nach einem guten Start aus der neunten Reihe hatte Götz bereits einige Ränge gutgemacht, als ein unglücklicher Zwischenfall für das vorzeitige Aus sorgte. „Der vor mir fahrende Audi verlangsamte beim Abbiegen zum Boxenstopp so abrupt, dass ich nicht mehr ausweichen konnte und ihm leicht ins Heck gefahren bin“, ärgerte sich der Franke. Beim Kontakt entstand im Kühler des 6,2-Liter-Triebwerks ein kleines Loch. Nach dem Boxenstopp schaffte Kollege Assenheimer nur noch zwei Runden, bevor er den Mercedes-AMG GT3 an der Box abstellen musste. Doch auch generell war Ex-ADAC-GT-Masters-Champion Götz mit dem Rennwochenende nicht zufrieden: „Wir hatten seit Freitag starkes Untersteuern, das wir einfach nicht in den Griff bekommen haben. Beim Einlenken in langsame Kurven haben wir massiv Zeit verloren und konnten nicht attackieren.“
„Ein Wochenende zum Vergessen“, seufzte HTP-Teamchef Norbert Brückner. „Es tut mir leid für meine Mannschaft, die alles dafür getan hat, dass wir nach dem Unfall von gestern wieder mit beiden Autos starten konnten. Wir haben im Saisonverlauf des ADAC GT Masters immer wieder bewiesen, welch großes Potenzial in unserem Team und dem Mercedes-AMG GT3 steckt. Belohnt wurde der Einsatz nicht sehr oft. Aber so ist der Rennsport eben. Wir werden nun noch härter und akribischer an allen Details arbeiten, um nächstes Jahr noch stärker wiederzukommen.“
Zeit zum Wundenlecken bleibt ohnehin nicht: Schon nächstes Wochenende steht für die Truppe aus Altendiez das Finale der Blancpain GT Series in Barcelona an.