Zweiter Podestplatz der Saison für Philip Ellis im Mercedes-AMG GT3 im Samstagsrennen auf dem Nürburgring. Auch Lucas Auer fährt in die Punkte.

 

Mit einer fehlerlosen Fahrt im Samstagsrennen des vierten DTM-Wochenendes 2021 auf dem Nürburgring hat Philip Ellis (28, Zug/CH) sich und dem Mercedes-AMG Team WINWARD einen weiteren Podestplatz beschert. Nach einem hautengen Qualifikationstraining, in dem die ersten 22 GT3-Fahrzeuge in einer Sekunde lagen, vom zweiten Startplatz aus ins Rennen gegangen, steuerte der gebürtige Münchner den im KNAUS-Look designten Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 57 als Drittplatzierter über die Ziellinie. Da vor ihm ein nicht punktberechtigter Gastfahrer klassiert war, kassierte der Lausitzring-Sieger die 18 Punkte für den zweiten Rang, womit er in der DTM-Zwischenwertung auf Platz 5 vorrückte. Teamkollege Lucas Auer (26, Kufstein/A) kam im REMUS-Schwesterauto mit der 22 von Startposition 15 aus nach einem turbulenten Rennen als Elfter ins Ziel, erhielt aber aus dem genannten Grund ebenfalls noch einen Punkt für Platz 10.

Dass Ellis seinen zweiten Rang nicht bis ins Ziel halten konnte, hatte er nicht zuletzt Ex-Formel-1-Pilot Alex Albon im Ferrari zu verdanken, der, obwohl noch nicht zum vorgeschriebenen Pflichtboxenstopp gefahren, seinen Platz verbissen gegen den mit frischeren Reifen attackierenden und Boxenstopp-bereinigt deutlich vor ihm liegenden Mercedes-Piloten verteidigte. Worauf es in Runde 22 zu einer kuriosen Situation kam: Albon schickte den KNAUS-Renner in der Schikane geradeaus, wodurch dieser abkürzte und vor dem Ferrari zu liegen kam. Um dem Reglement genüge zu tun, ließ Ellis den Gegner umgehend wieder vorbei – was Mercedes-Gastfahrer Stolz nutzte, um sich ebenfalls vorbeizupressen.

„Die Situation mit Albon war natürlich ärgerlich, aber letztlich nicht tragisch“, kommentierte Philip Ellis. „Weil ich ja wusste, dass Luca als Gastfahrer keine Punkte bekommt, habe ich ihn ziehen lassen. Ich hatte bei Start und Restart jeweils alles versucht, um den führenden Audi zu knacken, aber der war heute für uns nicht in Reichweite. Von daher bin ich mit den 18 Punkten für den zweiten Rang sehr zufrieden. Das Auto war richtig gut, der Boxenstopp auch. Morgen wird es wieder extrem wichtig sein, vorne zu stehen. Ich hoffe, wir bekommen das Qualifying nochmal ebenso gut hin wie heute. Die Leistungsdichte in der DTM ist unglaublich!“

Davon konnte auch Kollege Lucas Auer ein Lied singen. Nur etwas mehr als eine halbe Sekunde trennte den Tiroler im Qualifying von der Pole-Position – und dennoch fand sich „Luggi“ nur auf der 15. Startposition wieder. Entsprechend turbulent ging es im Rennen zur Sache. Um sich dem Mittelfeld-Getümmel möglichst früh zu entziehen, kam der REMUS-Mercedes schon am Ende der fünften Runde als erstes Fahrzeug im Feld zum vorgeschriebenen Reifenwechsel an die Box. Was bedeutete, dass Auer auf dem neuen Reifensatz nicht weniger als 35 Runden absolvieren musste und mit nachlassendem Grip noch drei Positionen verlor. „Irgendwie war heute der Wurm drin“, seufzte er. „Wir werden nun alles zerlegen und analysieren, ob wir irgendwo ein Problem haben.“

WWR-Teamchef Christian Hohenadel freute sich über den insgesamt dritten Podestplatz für seine Mannschaft in dieser Saison: „Auf diesem unglaublich hohen Niveau musst du als Team einen Null-Fehler-Job hinlegen, um ganz vorne mitzumischen. Das ist uns heute mit Philip wieder gelungen, dickes Lob an Fahrer und Crew. Luggi hat im Rennen dafür gebüßt, dass im Qualifying das eine oder andere Zehntelchen gefehlt hat. Warum, das gilt es zu analysieren. Der frühe Stopp war ein Versuch, ihn aus dem Verkehr herauszubekommen und möglichst lange frei fahren zu lassen. Aber hinten raus wurde es dann eben kritisch mit dem Reifenverschleiß. Du musst in der DTM vorne starten, dann hast du alle Optionen. Von hinten geht nichts.“

Der achte Wertungslauf der DTM 2021 wird morgen Sonntag wiederum um 13.30 Uhr gestartet. SAT.1 zeigt das packende Geschehen aus der Eifel wie immer live.

Fotos: DTM, WWR, Russart & Loesch