Beide Mercedes-AMG GT3 gingen im Samstagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring leer aus. Starker zweiter Rang für die GT4-Junioren!

 

Das Team HTP WINWARD Motorsport hat im Samstagrennen des vierten Rennwochenendes zum ADAC GT Masters 2020 auf dem Sachsenring eine herbe Enttäuschung einstecken müssen. Nach guter Ausgangslage schied der im Knaus-Design laufende Mercedes-AMG GT3 von Philip Ellis (27, Zug/CH) und Raffaele Marciello (25, Zürich/CH) vorzeitig aus, während die Vorjahressieger Indy Dontje (27, Alkmaar/NL) und Maximilian Götz (34, Uffenheim) in der „MANN-FILTER Mamba“ mit Rang 18 die Punkteränge verfehlten.

Beide Fahrzeuge der Mannschaft aus Altendiez waren von Zeitstrafen eingebremst worden. Vom guten vierten Startplatz aus ins Rennen gegangen, mischte Ellis bis zum Fahrerwechsel kurz vor Rennhälfte in der Spitzengruppe mit und übergab den Boliden mit der Startnummer 48 auf Rang 5 liegend an Teamkollege Marciello. Weil der in der Schweiz geborene und lebende Italiener um eine Zehntelsekunde zu früh wieder auf die Piste fuhr (zwischen Boxeneinfahrt und -ausfahrt müssen beim Fahrerwechsel laut Reglement 70 Sekunden vergehen), verhängte die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe gegen die Viertplatzierten. Weil sich ohnehin der Frontsplitter am Mercedes-AMG GT3 gelockert hatte und so kaum eine Aussicht bestand, sich nach Verbüßen der Strafe vom 19. Platz aus entscheidend nach vorne zu arbeiten, beendete „Lello“ sein Rennen vorzeitig an der Box.

Im von Startposition 12 aus losgefahrenen Schwesterwagen fand sich Dontje indessen im Mittelfeld-Pulk wieder, als auch gegen die Mamba eine Strafe ausgesprochen wurde. Nach Ansicht der Rennleitung hatte der Niederländer seine Position beim fliegenden Start etwas zu früh verlassen, was eine 5-Sekunden-Boxenstopp-Strafe nach sich zog. Durch die längere Standzeit auf Rang 18 zurückgefallen, versuchte Götz nach der Ablösung alles, um zumindest noch ein paar Punkte zu ergattern, musste aber dem hohen Reifenverschleiß Tribut zollen und sich letztlich mit Schlussrang 18 begnügen. „Die Balance des Autos war gar nicht so verkehrt, nur war absolut kein Grip da“, kommentierte Götz frustriert. „Letztes Jahr haben wir hier relativ souverän gewonnen, und heute waren wir völlig chancenlos. Wir werden das Auto nun einmal komplett checken und vermessen und hoffen, dass wir unser Potenzial morgen auf den Punkt bringen können.“

Auch Teamchef Christian Hohenadel machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: „Wenn du aus der zweiten Reihe startest, ist das Ziel ganz klar das Podest. Und nach Lellos Bestzeit gestern im zweiten Freien Training wussten wir auch, dass viel Performance im Paket steckt. Die Strafe für das Unterschreiten der Mindest-Boxenstoppzeit ist bitter, zumal es so unglaublich knapp war. Alle Teams müssen bei dieser brutalen Leistungsdichte in allen Bereichen ans Limit gehen, und dann steigt eben die Gefahr, dass mal ein Fehler passiert. Wir müssen und werden aus diesem Tag lernen und alles dafür tun, um es morgen besser zu machen. Das Potenzial für einen Spitzenplatz haben wir zweifellos.“

Das zweite Ein-Stunden-Rennen der „Liga der Supersportwagen“ auf der 3,6 Kilometer langen Berg- und Talbahn bei Hohenstein-Ernstthal wird am morgigen Sonntag um 13.05 Uhr gestartet und wie immer vom Sportsender SPORT1 live übertragen.

Mitreißender Auftritt der GT4-Junioren von HTP WINWARD Motorsport
Für die tief enttäuschte GT3-Fraktion sprangen die Junioren aus dem MANN-FILTER Team HTP WINWARD Motorsport in der ADAC GT4 Germany in die Bresche. Von der Pole Position aus gestartet, führten Julien Apothéloz (19, Gockhausen/CH) und Luca-Sandro Trefz (18, Wüstenrot) in ihrem Mercedes-AMG GT4 das Ein-Stunden-Rennen bis rund vier Kilometer vor der Zielflagge an und verpassten ihren zweiten Saisonsieg am Ende nur um vier Zehntelsekunden. Mit dem dritten Podestplatz im fünften Wertungslauf setzte sich das schweizerisch-deutsche Duo in der „Baby Mamba“ an die Spitze der Gesamtwertung der ADAC GT4 Germany 2020. „Die Jungs haben einen Megajob abgeliefert, ganz dickes Kompliment“, lobte Teamchef Hohenadel. Für den morgigen sechsten Wertungslauf zählen Apothéloz/Trefz ebenfalls zu den Mitfavoriten. Der Start erfolgt im Anschluss an das Rennen des ADAC GT Masters ab 14.40 Uhr. Auch hier ist SPORT1 live dabei.

Fotos: Maria Bauer Photography, MANN-FILTER, Gruppe C Motorsport Verlag