Der malerisch gelegene Red Bull Ring nahe Spielberg im Herzen der Steiermark ist am Wochenende Schauplatz des dritten von sieben Saisonläufen der „24h Endurance Series“ des niederländischen Veranstalters Creventic. Und wie schon bei den vorhergegangenen Veranstaltungen in Dubai/UAE und Mugello/I steht Wim de Pundert (59, Brasschaat) auch beim Österreich-Gastspiel der Langstreckenserie in einem Mercedes-AMG GT3 von HTP Motorsport am Start. Der Mitbesitzer von HTP Motorsport hat sich für das 12-Stunden-Rennen auf dem 4,3 Kilometer langen Red Bull Ring erneut exzellente Verstärkung ins Auto geholt.

Mit Fabian Schiller und Jimmy Eriksson sind es diesmal die beiden Team-Neuzugänge, die ihrem niederländischen Chef im rund 550 PS starken Boliden zur Seite stehen. Die zwei Rennfahrer verbinden einige Gemeinsamkeiten: Beide stammen ursprünglich aus dem Formelsport, und beide haben bei ihrem Debüt für das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport im Rahmen des Auftakts zum Blancpain GT Series Sprint Cup vor Wochenfrist im italienischen Misano für reichlich Furore gesorgt.

Jimmy Eriksson, der eigentlich Joakim heißt, ist dem deutschen Motorsport-Fan vor allem als Gewinner des ATS Formel-3-Cup 2012 (vor dem heutigen DTM-Piloten Lucas Auer) bekannt. Danach wechselte der Schwede in die GP3-Serie, wo er insgesamt drei Rennen gewann und sich mit den Gesamträngen 4 und 5 in den Saisons 2014 und 2015 für höhere Aufgaben empfahl. Leider gestaltete sich seine Debütsaison in der GP2-Serie auf Grund unglücklicher Umstände wenig erfreulich, sodass sich Jimmy entschied, für die Saison 2017 auf den Langstreckensport umzusatteln.
Zur Freude aller HTP-Mitglieder, denn der 26-Jährige fühlte sich im Affalterbacher Supersportwagen von Beginn an wie zu Hause. Zusammen mit seinem routinierteren Teamkollegen Dominik Baumann ging der GT-Neuling beim Debüt in Misano zu Werke, als hätte er nie etwas anderes getan, und lieferte im Hauptrennen am Sonntag eine großartige Aufholjagd ab. Nachdem eine Kollision im Qualirennen am Vorabend das schwedisch-österreichische Duo auf Startposition 20 verbannt hatte, tobte Eriksson in seinem Startstint auf den sechsten Rang nach vorne. Die letzten Hürden auf dem Weg zum viel umjubelten Podestplatz überwanden Teamkollege Baumann sowie die HTP-Crew mit dem schnellsten Boxenstopp des gesamten Wochenendes.

Ebenfalls einen bemerkenswerten Einstand bei HTP Motorsport feierte Fabian Schiller. Der Bonner, der am 24. Mai 20 Jahre jung wird, stammt aus der deutschen Formel-Nachwuchsförderung. Nach zwei erfolgreichen Saisons im ADAC Formel Masters wechselte Schiller 2015 in die FIA Formel-3-Europameisterschaft. Leider war auch dieser Aufstieg aus verschiedenen Gründen nicht von Erfolg gekrönt, sodass sich der junge Rheinländer entschloss, das Lager zu wechseln und sein Glück fortan in Rennwagen mit Dach respektive im Langstreckensport zu versuchen. Und das tat Fabian sehr eindrücklich: 2016 gewann er die hart umkämpfte Renault Sport Trophy und siegte dazu bei seinem ersten Rennen in einem LMP2-Prototypen beim Auftakt zur Asian Le Mans Series im japanischen Fuji. Dass er auch im GT-Sport zu einer echten Größe heranreifen kann, bewies Schiller zuletzt in Misano, als er den Mercedes-AMG GT3, den er sich mit dem jungen Niederländer Jules Szymkowiak teilt, im Qualifikationsrennen auf Rang zwei ins Ziel brachte. Im Hauptrennen tags darauf zahlte Schiller dann Lehrgeld – nach einer Berührung mit einem Kontrahenten setzte es für die HTP-Junioren eine Boxendurchfahrtsstrafe. Dennoch landeten Schiller/Szymkowiak am Ende als Gewinner der Silver Trophy auf dem zwölften Rang.

Für die drei HTP-Piloten ist diese Konstellation für das bevorstehende 12-Stunden-Rennen auf dem Red Bull Ring also eine echte Win-Win-Situation: Fabian Schiller und Jimmy Eriksson können weitere wertvolle Wettbewerbs-Kilometer im Mercedes-AMG GT3 sammeln. Und Wim de Pundert holt sich zwei waschechte Glüher als Verstärkung ins Cockpit.

Wie zuletzt in Mugello ist das 12-h-Rennen zweigeteilt. Die erste „Etappe“ läuft am Freitag (7.4.) zwischen 14.15 und 17.45 Uhr, der Restart zur Restdistanz von achteinhalb Stunden erfolgt tags darauf um 9.15 Uhr. Live-Timing und -Streaming gibt’s auf www.24hseries.com

Picture credits: 24h Series Blancpain GT Series