Turbulenter erster Lauf des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring: Führung in der Teamwertung ausgebaut, Ausfall für die Gesamtleader Pommer/Götz.

Das MANN-FILTER Team HTP hat zum Auftakt des sechsten Rennwochenendes des ADAC GT Masters 2018 auf dem Sachsenring sowohl Grund zur Freude als auch zur Klage gehabt. Mit dem fünften Rang im ersten Wertungslauf am Samstag bauten Indy Dontje (25, Alkmaar/NL) und Maximilian Buhk (25, Hamburg) im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 48 die Spitzenposition in der Teamwertung auf 44 Punkte aus. Die Hoffnung der Gesamtführenden Markus Pommer (27, Neckarsulm) und Maximilian Götz (32, Uffenheim), sich im Schwesterauto mit der 47 weiter von ihren direkten Titelkontrahenten absetzen zu können, zerschlug sich allerdings schon früh nach einer unverschuldeten Kollision.

Das morgendliche Qualifikationstraining hatte einmal mehr die enorme Leistungsdichte in der „Liga der Supersportwagen“ aufgezeigt. Nicht weniger als 26 der spektakulären GT3-Boliden ballten sich auf der 3,6 Kilometer langen Berg- und Talbahn bei Hohenstein-Ernstthal in einer einzigen Sekunde. Nicht einmal vier Zehntelsekunden fehlten Markus Pommer auf Startposition 13 zur Pole-Position. Und in diesem Bereich, etwa ab der fünften, sechsten Startreihe, beginnt traditionell die „heiße Zone“, in der es vor allem nach dem Start immer eng wird.

Prompt wurde Pommer in der zweiten Runde Opfer eines Scharmützels zwischen zwei unmittelbar hinter ihm fahrenden Kontrahenten. Nach dem ebenso harten wie unerwarteten Treffer ins Heck strandete die „MANN-FILTER-Mamba“ der Tabellenführer im Kiesbett der ersten Kurve. Götz war sichtlich ungehalten: „Das war mal wieder eine der Aktionen, die man sich auch hätte sparen können. Man sollte sich genügend Platz zum Rennfahren lassen. Markus hatte nicht die geringste Chance. Weil unsere direkten Konkurrenten im Titelkampf ebenfalls nicht gepunktet haben, sind wir immerhin mit einem blauen Auge davongekommen. Nun heißt es für uns: Volle Konzentration auf morgen.“

In die Bresche sprangen die Kollegen im Schwesterauto. Nach einmal mehr starkem Qualifying von Position 4 aus losgefahren, übergab Indy Dontje die 48er-Mamba nach einem guten Stint als Fünfter an Teamkollege Maxi Buhk. Der Hamburger bemühte sich bis ins Ziel nach Kräften, fand aber keinen Weg vorbei am zweimaligen DTM-Champion Timo Scheider. Buhk: „Ich hätte schneller fahren können, aber leider war Timo auf den Geraden zu schnell, um aus dem Windschatten heraus angreifen zu können. Und nachdem die 47 schon draußen war und es für uns natürlich auch um den Gewinn der Teamwertung geht, wollte ich die wichtigen Punkte nicht durch eine Brechstangen-Aktion aufs Spiel setzen.“

Keine Punkte gab es unterdessen für Patrick Assenheimer (26, Heilbronn) und Maro Engel (33, Monaco) im ebenfalls von HTP Motorsport betreuten Mercedes-AMG GT3 von AutoArenA Motorsport. Nach starken freien Trainings klappte das Qualifying leider nicht nach Wunsch, sodass sich Assenheimer mit Startposition 22 begnügen musste. Nach dem Start abgedrängt und bis auf den 26. Rang zurückgefallen, kämpften sich der Schwabe und sein DTM-erfahrener Kollege Engel bis ins Ziel noch auf Platz 16 vor.

Wegen einer schwebenden Berufung rund um das siegreiche Fahrzeug ist das Rennergebnis vorläufiger Natur.

HTP-Teamchef Norbert Brückner kommentierte den turbulenten Rennverlauf gelassen: „Im ADAC GT Masters geht es eben hart zur Sache, manchmal auch zu hart. Leider ist Markus unverschuldet in die Aktion verwickelt worden, was uns womöglich wichtige Punkte gekostet hat. Weil auch unsere direkten Gegner leer ausgegangen sind, hatte es wenigstens keine Auswirkungen auf die Rangliste. Positiv war, dass Maxi und Indy wichtige Punkte für die Teamwertung beigesteuert haben. Nun gilt unsere volle Konzentration dem morgigen Rennen. Mit einem guten Qualifying sollte dort wieder einiges möglich sein.“

Auch das zweite Ein-Stunden-Rennen mit Pflichtboxenstopp (Start am Sonntag um 13.08 Uhr) ist live auf SPORT1 zu sehen. Der Sportsender überträgt in der Saison 2018 wie gewohnt alle Wertungsläufe des ADAC GT Masters live in voller Länge.