Nach einem problematischen Qualifying zeigten beide Mercedes von HTP Motorsport am Nürburgring einen starken ersten Rennlauf.
Dass selbst bei der enormen Leistungsdichte im ADAC GT Masters auch nach einem nicht optimal gelaufenen Qualifikationstraining noch einiges möglich ist, bewiesen beide Fahrzeuge des Mercedes-AMG Team HTP Motorsport im insgesamt neunten Wertungslauf der Saison auf der 3,7 Kilometer langen Kurzanbindung des Nürburgrings. Gemeinsam aus der neunten Startreihe ins einstündige Rennen gegangen, liefen die Mercedes-AMG GT3 von Assenheimer/Götz sowie Dontje/Kirchhöfer am Ende auf den Rängen 7 und 12 ein. Den Grundstein für den erneuten Vorstoß in die Punkteränge legte Patrick Assenheimer mit einem sehr guten Start. Im Verlauf der ersten Runde gewann der AutoArenA-Bolide mit der Nummer 84 insgesamt sieben Positionen. Obwohl zwei Safety-Car-Phasen die Bemühungen, einen Rhythmus im Cockpit zu finden, kaum leichter machten, überholte der 25-Jährige aus Heilbronn während seines Stints einen weiteren Gegner und kam direkt nach Öffnung des Boxenstoppfensters zum obligatorischen Fahrerwechsel an die Box. Teampartner Maximilian Götz machte in der Folge mächtig Druck und bis zur Zielflagge weitere zwei Positionen gut. „Patricks Start war wirklich mega“, lobte der 31-jährige Ex-DTM-Pilot aus Uffenheim. „Natürlich haben wir etwas von den Rangeleien vor uns profitiert, aber er hatte sich in der ersten Kurve auch perfekt positioniert. Nachdem ich übernommen hatte, konnte ich mit zwei coolen Manövern direkt einen Audi und einen Porsche überholen. Danach war es relativ langweilig. Die Lücke nach vorne war zu groß, und von hinten hatte ich keinen Druck mehr. Ich war auch mit dem Auto, ehrlich gesagt, nicht ganz zufrieden. Wir müssen noch etwas die Köpfe rauchen lassen, um das Set-up zu optimieren und morgen richtig angreifen zu können.“ Deutlich schwieriger begann das Rennen für das Schwesterauto von HTP Motorsport, den MANN-FILTER-Mercedes mit der Nummer 48. Startfahrer Indy Dontje wurde in der engen ersten Kurve im Getümmel eingeklemmt und kehrte nur als Achtzehnter aus der ersten Runde zurück. Anders als Teamkollege Assenheimer blieb der 24-jährige Niederländer bis kurz vor Schließung der Boxengasse auf der Strecke, bevor er an seinen Partner Marvin Kirchhöfer übergab. Der 23-Jährige aus Leipzig lieferte sich bis zur Zielflagge herzhafte Raufereien im Pulk und brachte die „MANN-FILTER-Mamba“ auf Rang 12 ins Ziel, womit Dontje/Kirchhöfer die Punkteränge nur knapp verpassten. „Es war ein solides Rennen“, berichtete Dontje. „Leider kam uns im Qualifying der Regen in die Quere. Von Startplatz 18 aus ist es immer schwierig. Nach dem Start war ich außen und blieb etwas im Getümmel stecken, nachdem sich einige Autos innen gedreht hatten. Unser Renntempo war dann aber sehr gut, ich konnte Boxenstopp-bereinigt auf P14 übergeben und Marvin noch zwei Positionen gutmachen. Mit Rang 12 können wir angesichts der Umstände zufrieden sein.“ HTP-Teamchef Norbert Brückner lobte die Aufholjagden seines Fahrerquartetts, legte aber auch den Finger in die Wunde: „Die Jungs haben im Rennen bewiesen, dass unser Paket das Potenzial gehabt hätte, um ganz vorne reinzufahren. Aber dazu muss man dieses Potenzial eben schon im Zeittraining abrufen. Der Regen hat uns etwas auf dem falschen Fuß erwischt. Dennoch: Das starke Rennen heute gibt uns viel Selbstvertrauen für den zweiten Lauf. Wenn Maxi und Marvin morgen früh das Qualifying hinbekommen, sehe ich durchaus Chancen auf ein Topergebnis.“ Auch das zweite Ein-Stunden-Rennen mit Pflichtboxenstopp wird am Sonntag um 13.15 Uhr gestartet und auf sport1 live übertragen.
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