Trotz des Ausfalls des designierten Topautos feierte das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport bei den 24 Stunden Spa mit Rang 7 ein starkes Ergebnis.

Nach turbulenten 24 Rennstunden und trotz des einen oder anderen Rückschlags hat das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport bei den 69. „Total 24 Hours of Spa“ einen schönen Erfolg gefeiert. Mit einer starken, konstanten Leistung fuhren sich der Bonner Fabian Schiller (20) und seine Partner Edward Sandström (38, Schweden) und Dominik Baumann (24, Österreich) im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 85 auf den siebten Rang nach vorne. Vom 26. Startplatz aus in den Langstrecken-Klassiker auf der 7,004 Kilometer Berg- und Talbahn in den belgischen Ardennen gegangen, hatten Schiller/Sandström/Baumann bereits im Verlauf des ersten Rennviertels den Vorstoß in die Top-10 geschafft. Die Teilwertungen nach sechs und zwölf Stunden schloss das Trio auf den Positionen 6 und 2 ab und sammelte dafür insgesamt 13 Extra-Punkte für den Blancpain GT Series Endurance Cup. Am Ende kreuzte Schlussfahrer Schiller die Ziellinie als zweitbester Mercedes-Pilot.

Ein noch stärkeres Ergebnis verhinderten eine nächtliche Kollision mit einem Kontrahenten, bei welcher der Mercedes im Heckbereich beschädigt wurde, und eine Durchfahrtsstrafe für einen Verstoß beim Boxenstopp. Beim für alle Fahrzeuge obligatorischen 5-minütigen Sicherheitsstopp zum Bremsen-Service war man direkt vorwärts in die Garage gefahren, was laut Reglement nicht gestattet ist. „Wir hatten dadurch zwar keinen Vorteil, aber die Regeln sind nun einmal so“, kommentierte Baumann. Durch die Zwischenfälle handelte man sich eine Runde Rückstand ein – und diese Hypothek war im hochklassigen Feld der anfänglich 63 GT3-Boliden bis zur Zielflagge nicht mehr wettzumachen.

Damit hielt die Besatzung der #85 gewissermaßen im Alleingang die HTP-Fahnen hoch. Denn beide Schwesterfahrzeuge mussten noch vor Rennhalbzeit die Segel streichen. Zum Schrecken der Mannschaft aus Altendiez erwischte es als erstes das designierte Topauto, den Wagen mit der Startnummer 84 unter Maximilian Buhk (24, Reinbek), Franck Perera (33, Frankreich) und Jimmy Eriksson (26, Schweden). Vom siebten Startplatz aus in den Ardennen-Marathon gegangen, hielten sich die HTP-Speerspitzen beständig in der Spitzengruppe auf und strichen nach sechs Rennstunden die sieben Bonuspunkte für Rang 3 ein, als Eriksson den Wagen nur wenig später in der berüchtigten Raidillon-Passage aus der Gewalt verlor und hart in die Streckenbegrenzung einschlug. Der Schwede blieb zum Glück unverletzt, für das #84-Trio war aber an Ort und Stelle Feierabend.

Nach Mitternacht war das Rennen auch für den unter der Bewerbung des MANN-FILTER Team HTP Motorsport laufenden Rennwagen mit der Nummer 48 beendet. Ein Dreher und ein Reifenschaden im ersten Streckensektor, der eine Schleichfahrt über mehrere Kilometer zurück an die Box erforderlich machte, hatten Kenneth Heyer (37, Wegberg), Patrick Assenheimer (25, Heilbronn) und Indy Dontje (24, Niederlande) schon früh wieder weit zurückgeworfen, nachdem man sich von Startplatz 49 aus bereits an die Top-30 herangerobbt hatte. Nach der Geisterstunde beendete ein technisches Problem schließlich den Vormarsch der gelb-grünen „MANN-FILTER-Mamba“.

Für HTP-Teamchef Norbert Brückner widerspiegelte das Abschneiden seiner Truppe die Freuden und Leiden des Langstreckensports: „Die 24 Stunden Spa haben ihrem Ruf als bestbesetztes GT-Rennen der Welt alle Ehre gemacht. Das Niveau im Teilnehmerfeld war unglaublich hoch. Von daher ist ein siebter Rang allemal aller Ehren wert. Aber natürlich hatten wir alle uns noch mehr vorgenommen. Und wir hätten sicherlich auch das Potenzial für mehr gehabt. Aber der Unfall der 84 hat gezeigt, wie schnell bei solch einem Rennen alles vorbei sein kann. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Nach den frühen Enttäuschungen haben alle Moral gezeigt und sich nicht hängen lassen. Der siebte Rang von Dominik, Edward und unserem jungen Fabian war der verdiente Lohn dafür.“

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