- Ereignisreicher zweiter Lauf zum Blancpain GT Series Sprint Cup in Brands Hatch
- Eine Strafe ruiniert den starken Auftritt der Junioren Szymkowiak und Schiller
- Buhk und Perera betreiben mit dem sechsten Schlussrang Schadensbegrenzung
Für einmal waren es die jungen Wilden, die zunächst für das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport die Kohlen aus dem Feuer holten. Nach einem etwas verkorksten Qualifikationstraining drehten Fabian Schiller (19, Bonn) und Jules Szymkowiak (21, Niederlande) am Rennsonntag des zweiten Laufs zum Blancpain GT Series Sprint Cup 2017 in Brands Hatch mächtig auf. Vom 25. Startplatz aus kämpften sich die Youngster im Qualifikationsrennen über 60 Minuten bis auf den 16. Rang nach vorne. Im ebenfalls einstündigen Hauptrennen einige Stunden später setzten Schiller/Szymkowiak noch einen drauf: Nach einer starken Fahrt mit perfekter Boxenstrategie fuhren die HTP-Nachwuchsasse als Vierte und vermeintliche Sieger des „Silver Cup“ durchs Ziel.
Das böse Erwachen folgte kurz nach der Zieldurchfahrt. Wegen Verursachens einer Kollision mit einem Konkurrenten brummte die Rennleitung dem Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 85 nachträglich 30 Strafsekunden auf, was das niederländisch-deutsche Duo auf den 17. Rang zurückwarf. Im „Silver-Cup“, der Piloten vorbehalten ist, die maximal über den Fahrerstatus „Silber“ des Automobilsport-Weltverbands FIA verfügen, blieb für Schiller und Szymkowiak immerhin noch Platz zwei.
Die Speerspitzen in der Altendiezer Mannschaft, Maximilian Buhk (21, Reinbek) und Franck Perera (33, Frankreich), erlebten ebenfalls ein ereignisreiches Wochenende. Auch sie kamen im Zeittraining nicht wunschgemäß auf Touren und mussten fürs Qualifikationsrennen mit Startposition 10 vorliebnehmen. Dort handelte sich Buhk beim Überfahren eines Trümmerteils nach einem Unfall einen Reifenschaden ein. Die Schleichfahrt zurück an die Box und der fällige Reifenwechsel kosteten so viel Zeit, dass mehr als Rang 23 nicht mehr drin war. Im Hauptrennen spielten die GT3-Routiniers indessen ihre ganze Klasse aus und betrieben mit Rang sechs am Ende Schadensbegrenzung. In der Gesamtwertung des Blancpain GT Series Sprint Cup liegen die beiden HTP-Piloten nach wie vor an der Spitze.
Dagegen erlebten Jimmy Eriksson (26, Schweden) und Dominik Baumann (24, Österreich) auf der 3,9 Kilometer langen Traditionsrennstrecke südöstlich von London ein Wochenende zum Abhaken. Bereits das Qualifying klappte mit Startposition 24 nicht nach Plan. Leider kamen Eriksson/Baumann, die beim Sprint-Cup-Auftakt in Misano noch auf dem Treppchen gestanden waren, auch in den Rennen nicht mehr nach vorne. Am Ende standen die Positionen 17 und 22 für den Rennwagen mit der Startnummer 86.
Die Analyse von HTP-Teamchef Norbert Brückner fiel entsprechend nüchtern aus:
Dieses Wochenende gehört für uns in die Kategorie ‚charakterbildend’. Im Training ist es uns nicht gelungen, eine perfekte Balance an unseren Mercedes-AMG GT3 zu finden. Und wenn die Top-25 nicht mehr als eine halbe Sekunde trennt, stehst du halt hinten. Die gute Nachricht war, dass der Speed im Rennen gepasst hat. Rein fahrerisch haben mir unsere Junioren viel Freude gemacht. Die Kollision und die folgende Strafe muss Jules allerdings auf seine Kappe nehmen. Ohne den Reifenschaden wäre für Maxi und Franck das Podest in Reichweite gewesen. Dominik und Jimmy haben leider zu lange gebraucht, um auf Touren zu kommen.
Weiter geht es für das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport bereits am kommenden Wochenende auf einer weiteren britischen Traditionsrennstrecke. Beim zweiten Lauf zum Blancpain GT Series Endurance Cup in Silverstone steht die Mannschaft aus der Pfalz mit vier Mercedes-AMG GT3 am Start.
Bilder: Blancpain GT Series