Nach einem ersten Einsatz beim Hankook 24H Rennen Dubai Mitte Januar, stand für das Rennsport Team HTP Motorsport aus Altendiez, erneut ein prestigeträchtiges Langstrecken Rennen mit den Liqui Moly 12H von Bathurst in Australien auf dem Programm.

Das Rennen in Bathurst erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei Fans und Teilnehmern und gilt auch als erster ernster Schlagabtausch der im GT3 Sport etablierten Hersteller.

Nach einem bereits vielbeachteten zweiten Platz 2014, damals noch auf dem AMG SLS GT3, haben sich dieses Mal knapp zwanzig Teammitglieder um den Einsatz von zwei AMG GT3 gekümmert.

Mit der Startnummer 22 ging man im Auftrag von AMG Customer Sport eine von Koorperation mit der in der australischen GT Meisterschaft, erfolgreichen Mannschaft von Scott Taylor Motorsport ein.

Mit dem amtierenden Champion der V8 Supercars, Shane van Gisbergen, dem Routinier Craig Baird, sowie dem AMG Performance Fahrer und zweimaligen Gewinner des FIA GT World Cups in Macau Maro Engel, war man bereits von Fans und Medien in die Favoritenrolle gedrängt worden.

Auf dem Fahrzeug mit der Startnummer 83 starteten zum ersten Mal überhaupt auf dem AMG GT3 und in Bathurst, der ehemalige Formel 1 Rennfahrer Pedro Lamy, Ex DTM Rennfahrer Matthias Lauda und Paul Dalla Lana, die zusammen bereits mehrere Jahre in der GTE Weltmeisterschaft aktiv sind. Ergänzt und unterstützt wurden sie von keinen geringeren als dem fünfmaligen DTM Champion sowie dem Gewinner von Bathurst 2013 Bernd Schneider.

Nach intensiven Vorbereitungen und ersten Trainingssitzungen am Freitag, haben sich sowohl Fahrer als auch Team gut aufeinander eingestellt.

Der Samstag verlief dann für alle bis einschließlich dem Zeittraining etwas ernüchternd, da man das fest anvisierte Ziel des Top 10 Shootouts verpasste.

Über den Abend hinweg wurden beide Fahrzeuge noch einmal intensiv vorbereitet und abgestimmt, um den leichten reglementbedingten Leistungsnachteil auf den langen Geraden in Bathurst kompensieren zu können. So wurden auch Boxenstops und Fahrerwechsel wiederholt trainiert, wohl wissentlich, dass über die 12 Stunden Hatz der Schlüssel zum Erfolg nicht nur über den reinen Speed, sondern auch über eine clevere Taktik mit kurzen Stops führen wird.

Um 5:45 morgens starteten die Nummer 22 von Platz 18 und Startnummer 83 von Platz 21.

Startfahrer Maro Engel und Bernd Schneider konnten in ihren beiden ersten Stints, mit einer starken fahrerischen Leistung bis auf Platz 2, bzw. Platz 10 vorfahren und hatten somit eine gute Ausgangslage geschaffen, um weiterhin um den Sieg und vordere Platzierungen zu kämpfen.

Die 83 erlitt nach der zweiten Stunde bereits einen harten Schlag von einem unachtsamen Audi. Trotz des demolierten Hecks und drei Durchfahrtsstrafen, konnten sich alle Fahrer mit einer beherzten Fahrt immer knapp an den Top 3 in der Pro-Am Klasse halten, bis schließlich ein Folgeschaden eine halbe Stunde vor Schluss das Aus bedeutete.

Trotz allem, haben sich sowohl die Fahrer, als auch die HTP Crew beachtlich geschlagen, und hätten ein Podestplatz allemal verdient.

Rund um die Startnummer 22 ging es bis fast vor Rennende dramatisch zu.

Hier waren die Siegchancen bis 19 Minuten vor Ende komplett in Takt, und der STM-HTP Motorsport AMG GT3 war bis dahin der größte Konkurrent für den übermächtigen Ferrari von Maranello Motorsport.

Mit gut abgestimmten und schnellen Boxenstops, sowie schnellsten Rundenzeiten von Maro Engel, hat sich das Fahrertrio und das Team immer wieder nach vorn gekämpft und dabei auch einer Durchfahrtststrafe, sowie einem Schubser eines Porsche getrotzt.

Das Team hat 25 Minuten vor Rennende schließlich die Spitze vom bis dahin führenden Ferrari übernommen, in dem nur kurz getankt wurde und man mit knapp 5 Sekunden Vorsprung wieder auf die Strecke kam. Schlussfahrer Shane van Gisbergen hatte es seinem australischen Supercars Kollegen Jamie Whincup auf Ferrari alles andere als leichtgemacht, der Speedunterschied war allerdings auf den Geraden zu offensichtlich und Whincup konnte einfach überholen.

Somit war Platz 2 bei diesem starkbesetzten Rennen eigentlich sicher.

Hatte van Gisbergen bei der Aufholjagd noch einen Porsche aus Versehen von der Strecke geschoben, hätte selbst die folgende Durchfahrtstrafe auf Grund des Rundenvorsprungs auf Platz 3 nichts mehr an einem tollen zweiten Platz geändert.

Leider verlor der immer noch hart kämpfende van Gisbergen 19 Minuten vor Rennende kurz die Kontrolle in der Bergpassage am Mount Panorama und landete unsanft frontal in der Mauer, unfähig das Rennen wieder aufzunehmen.

Ein Schock für das gesamte Team und tiefe Enttäuschung haben den Rennausgang zur Nebensache werden lassen.

Der Glückwunsch geht an das siegreiche Team von Maranello Motorsport auf Ferrari.

Rückblickend hat das Team HTP Motorsport aber auch ohne zählbares Ergebnis mit starkem Teamwork und tollem Teamgeist eine große Leistung gezeigt und das Fundament für eine erfolgreiche Saison 2017 gelegt. 2018 kommt man ganz gewiss zurück an den Mount Panorama, um die noch offene Rechnung zu begleichen.

Dem Partnerteam rund um Scott Taylor gilt großer Dank für die Zusammenarbeit. Man gewinnt zusammen, und man verliert zusammen.