Zum vierten Rennwochenende des ADAC GT Masters reist das Mercedes-Team optimistisch nach Zandvoort. Indy Dontje freut sich aufs Heimspiel.
Der Circuit Park Zandvoort, am Wochenende Schauplatz der Wertungsläufe sieben und acht des diesjährigen ADAC GT Masters, gilt als eine der letzten echten „Naturrennstrecken“ Kontinentaleuropas. Rund 30 Kilometer westlich von Amsterdam in unmittelbarer Nähe zum Nordseestrand inmitten der Dünen gelegen, bietet die 4,3 Kilometer lange Piste alles, was die Herzen von Rennfahrern wie -fans höher schlagen lässt – ein spektakuläres Layout mit jeder Menge schneller und mittelschneller Kurven, teils über Kuppen und blind anzufahren wie die berühmt-berüchtigte Scheivlak-Kurve, dazu ein welliger, aggressiver Asphalt und der allgegenwärtige Sand, der vom meist lebhaften Wind auf die Strecke geblasen wird.
Ein Geläuf, das den Boliden des Mercedes-AMG Team HTP Motorsport zumindest in der Theorie wie auf den Leib geschneidert sein sollte. Die Mannschaft aus Altendiez in Rheinland-Pfalz hofft mit den abtriebsstarken Mercedes-AMG GT3 auf ein erfolgreiches Wochenende und reichlich Punkte für ihre beiden Fahrerbesatzungen, die im bisherigen Saisonverlauf des ADAC GT Masters meist unter Wert geschlagen wurden. Patrick Assenheimer (25, Heilbronn) und Maximilian Götz (31, Uffenheim) belegen mit dem AutoArenA-Wagen derzeit Rang zwölf in der Gesamtwertung, unmittelbar gefolgt von ihren Teamkollegen Marvin Kirchhöfer (23, Leipzig) und Indy Dontje (24, Niederlande) im MANN-FILTER-Rennwagen.
Für Letztgenannten bedeutet das zweite Auslandsrennen des ADAC GT Masters 2017 ein echtes Heimspiel, liegt doch sein Wohnort Alkmaar nur etwa 40 Kilometer von Zandvoort entfernt. „Es ist schön, mal wieder dort zu fahren, denn ich habe den Großteil meiner bisherigen Rennen in Deutschland bestritten“, so Dontje. „Zandvoort ist ein toller, sehr herausfordernder Kurs. Die Auslaufzonen sind alles andere als üppig, ein Fehler bedeutet meist einen Abstecher ins Kiesbett oder in die Leitplanke. Es ist eben eine Rennstrecke vom alten Schlag. Immerhin wurde die Fahrbahn teils neu asphaltiert, was den Grip erhöht und einige Bodenwellen eliminiert hat.“
Sportlich stehen die Vorzeichen nicht schlecht, wie der einheimische HTP-Pilot glaubt: „Unser Mercedes-AMG GT3 hat zuletzt bei Testfahrten in Zandvoort prima funktioniert. Ganz entscheidend wird einmal mehr das Qualifying sein. Auf dem Red Bull Ring haben sowohl Marvin als auch ich im Zeittraining Fehler gemacht, was dazu führte, dass wir keine Chance aufs Podium mehr hatten, obwohl wir im Rennen schnell genug gewesen wären. Und in Zandvoort ist Überholen extrem schwierig. Es gibt nur ein, zwei Stellen, wo man es versuchen kann – aber diese ein, zwei Stellen kennt dein Vordermann in der Regel auch und weiß, wie er sich verteidigen muss.“
HTP-Teamchef Norbert Brückner blickt dem Rennwochenende an der Nordseeküste optimistisch entgegen: „Zandvoort ist eine Strecke, die dem Mercedes-AMG GT3 von der Charakteristik her recht gut liegen sollte, weil sie viel Abtrieb verlangt und auf der die Höchstgeschwindigkeit weniger entscheidend ist als etwa zuletzt auf dem Red Bull Ring. Dabei erfordert sie eine perfekte Fahrzeugabstimmung, die auch die Reifen schont. Wer das Qualifying nicht gut hinbekommt und hinten startet, ist auf dieser Piste und bei der enormen Leistungsdichte im ADAC GT Masters so gut wie chancenlos. Nur wer fehlerfrei bleibt, kann auf ein Spitzenergebnis hoffen – und genau das werden wir versuchen.“
Die beiden Ein-Stunden-Rennen mit Pflichtboxenstopp (Start am Samstag um 13.45 Uhr und am Sonntag um 13.15 Uhr) werden wie immer live auf SPORT1 übertragen.
Fotos zur redaktionellen Verwendung frei unter Angabe des Credits.