Im zweiten Rennlauf des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring verpassen Götz/Assenheimer das Podest nur knapp. Kirchhöfer/Dontje starke Siebte.
Mit einer gehörigen Portion Pech hat das Mercedes-AMG Team HTP Motorsport im zweiten Lauf des Rennwochenendes auf dem österreichischen Red Bull Ring den ersten Podestplatz im ADAC GT Masters 2017 knapp verpasst. Nach einem guten Start aus der ersten Reihe hatte Maximilian Götz (31, Uffenheim) den Mercedes-AMG GT3 auf Rang 2 liegend an Teampartner Patrick Assenheimer übergeben.
Unglücklicher Weise musste sich der 25-Jährige aus Heilbronn bei der Losfahrt aus der Box hinter einem überrundeten Konkurrenten anstellen, um keine Strafe wegen eines „Unsafe Release“ zu riskieren, und wurde in der Folge noch mehr als eine Runde lang von dem langsameren Fahrzeug aufgehalten. So war der von Götz herausgefahrene Vorsprung auf die Verfolger dahin, und Assenheimer geriet unter immer stärkeren Druck. Bis kurz vor Schluss des Ein-Stunden-Rennens wehrte sich der Schwabe bravourös gegen die auf den Geraden deutlich schnellere Corvette, musste die Vortagssieger in der vorletzten Runde aber doch ziehen lassen. Im Ziel fehlte dem AutoArenA-Mercedes mit der Startnummer 84 weniger als eine Sekunde zum ersten Podestplatz.
Dennoch war Assenheimer nicht allzu enttäuscht: „Unsere Erwartungen für das Rennwochenende hier waren ja nicht besonders hoch gewesen, insofern ist der vierte Platz sehr erfreulich. Mit Hilfe einer perfekten Fahrzeugabstimmung ist es uns gelungen, unseren Topspeed-Nachteil vor allem zwischen Turn 1 und 2 ganz gut zu kompensieren. Dass uns der Nissan beim Stopp eingebremst hat, war natürlich Pech, so war der ganze Vorsprung weg. Ich habe mich gegen die Corvette gewehrt, so gut ich konnte, aber der Geschwindigkeits-Unterschied auf den Geraden war am Ende eben doch zu groß.“
Ein gutes Rennen zeigten auch Marvin Kirchhöfer (23, Leipzig) und Indy Dontje (24, Alkmaar/NL) im zweiten Fahrzeug des Mercedes-AMG Team HTP Motorsport. Kirchhöfer hatte den gelb-grünen MANN-FILTER-Wagen mit der 48 für den siebten Platz qualifiziert, wurde aber in der ersten Ecke nach dem Start etwas eingeklemmt und büßte drei Positionen ein, von denen er sich eine bis zum Pflichtboxenstopp wieder zurückholte. Nach dem Fahrerwechsel machte Dontje mit starken Manövern zwei weitere Plätze gut und passierte die Ziellinie schließlich als guter Siebter.
„Ich bin zufrieden“, konstatierte der Niederländer. „Unser Mercedes-AMG GT3 lag im Rennen hervorragend, ich konnte richtig attackieren und zwei Gegner überholen. Das hat einen Megaspaß gemacht! Nach dem Pech von gestern war es natürlich toll, hier nochmal in die Top-10 reinzufahren und gute Punkte zu sammeln. Und das auf einer Strecke, auf der unser Auto seine Stärken nicht voll ausspielen konnte. Umso mehr freue ich mich schon jetzt auf mein Heimspiel in Zandvoort!“
HTP-Teamchef Norbert Brückner war alles in allem mit dem Rennwochenende in der Steiermark einverstanden: „Wir waren eher davon ausgegangen, dass der Red Bull Ring nicht wirklich unsere Strecke sein würde. Von daher bin ich mit den insgesamt drei Top-10-Positionen sehr zufrieden. Schade, dass es heute nicht ganz zum Podium gereicht hat. Patrick hat sich toll gewehrt, aber gegen die Corvette ist auf den Geraden ganz einfach kein Kraut gewachsen. Immerhin haben wir uns so für Zandvoort keine zehn Kilogramm Erfolgsballast eingehandelt. Die hätten dort ziemlich weh getan. So bin ich recht zuversichtlich, dass wir auf dieser Strecke voll bei der Musik sein werden.“
Das nächste Kräftemessen der „Liga der Supersportwagen“ auf dem extrem anspruchsvollen Dünenkurs im niederländischen Nordseebad steigt am 22./23. Juli.
Fotos: Elfi Jung